Reallabor Templergraben
Mobilitätswende: Autofreier Stadtraum – Eine Maßnahme zur lebenswerteren Stadtgestaltung des öffentlichen Raums in Aachen
Seit Freitag, den 18. Juni 2021 wird am Templergraben erprobt, wie sich die sogenannte Netzunterbrechung auf den Templergraben und die umliegenden Straßen auswirkt. Dafür wird der Durchgangsverkehr zwischen Hauptgebäude und Super C der RWTH Aachen auf ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr begrenzt. Diese Sperrung für den motorisierten Individualverkehr und die dadurch entstandenen Räume werden als Reallabor Templergraben bezeichnet.
Welche Bedeutung hat die Maßnahme für das Individuum? Welche Herausforderungen bietet der neu geschaffene öffentliche Raum? Kann diese Maßnahme dazu beitragen, die Mobilitätswende voranzubringen und die Stadt lebenswerter zu machen? Oder sind die Maßnahmen am Templergraben unangemessen und realitätsfern?
In den letzten Monaten haben studentische und städtische Initiativen den autofreien Templergraben mit verschiedenen Projekten und kulturellen Veranstaltungen belebt und in diesem Reallabor einen aktiven Stadtraum entstehen lassen. Veranstaltende und Studierende sowie Bürgerinnen und Bürger werden dazu einladen, sich mit den Themen Mobilität, Nachhaltigkeit, Stadt-Machen und Nutzung der Hochschulflächen auseinanderzusetzen.
Im Rahmen einer gemeinsamen Befragung haben die Brückenprofessur Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften, die Stadt Aachen, der AStA der RWTH Aachen, sowie die studentische Initiative Uni.Urban.Mobil, der VCD und der ADFC erhoben, welche Wünsche an die Mobilitätswende und die Stadt der Zukunft gestellt werden.
Das Reallabor Templergraben wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage prinzipiell gut bewertet. Auch wenn die Alters- und Berufsverteilung der Befragten nicht die allgemeine Bevölkerung Aachens, sondern eher das Umfeld der RWTH Aachen widerspiegelt, kann dennoch davon ausgegangen werden, dass die Umfrage die Meinung derjenigen repräsentiert, die den Templergraben regelmäßig nutzen.
Nach der intensiven Beobachtung und Auswertung über einen mehrmonatigen Zeitraum hat das Reallabor damit seinen Zweck erfüllt und gibt Anlass, über eine dauerhafte autofreie Gestaltung des Templergrabens nachzudenken.